22/11/2024
Das ist schon verrückt: dieser 'Ripasso' von Cecilia Beretta (Pasqua) hat für mich das Niveau eines Amarone aus den späten 1980ern bis Mitte der 1990er. Damals waren die Amarone noch recht schlank und elegant, ab den 2000ern folgte dann die Modeströumung 'volle Dröhnung'. Dies hat sich zum Glück in den letzten Jahren wieder Richtung 'weniger-ist-mehr' gewandelt.
Der Ripasso profitiert vom Amarone dahingehend, dass der fertige Valpolicella im Frühjahr nach der Lese nochmals mit dem Trester des Amarone 'gefüttert' wird. Dieser hat immer noch derart viel power, dass der 'Ripasso' Struktur, Würze und tiefe Beerenfrucht gewinnt. Nicht umsonst nennt man diese Wein häufig 'Baby-Amarone'. Nicht nur geschmacklich sind diese Weine eine vorzügliche Option: preislich zahlt man häufig nur 1/3 dessen, was ein Amarone kosten würde.
Fun-fact: Der ganze neumodische Zirkus wie 'Passimento', Doppio-Passo' etc. basiert im Grunde auf dieser historischen Vinifikations-Methode aus der Hügelzone nördlich von Verona.