29/03/2020
Die Null in der Tageskasse vieler westerwälder Einzelhändler steht. Alle Geschäfte, mit Ausnahme des Lebensmitteleinzelhandels, Apotheken und anderer wichtiger Verkaufsstellen mussten schließen. Was dies für die mittelständischen, familiengeführten Einzelhändler bedeutet, hat eine größere Tragweite als viele von uns vielleicht denken – aktuell für die Einzelhändler und mittelfristig auch für uns alle.
Zunächst trifft es die betroffenen Familienunternehmen hart – jetzt, ganz aktuell. Besonders diejenigen, die Saisonware eingekauft haben, auf den entsprechenden Lieferantenrechnungen sitzen und keinen einzigen Cent einnehmen. (Wer kauft schon nach Ostern die Osterdeko? Wer kauft noch Frühjahrsmode zum regulären Preis?) Jetzt, um die Monatswende sind dann auch die Ladenmieten fällig. Bei einigen muss die Miete oder Pacht an die Vorgängergeneration bezahlt werden, die ihrerseits sogar ihre Altersversorgung darauf aufgebaut hat. Selbst in guten Jahren konnte vielfach keine Rücklage gebildet werden, weil nach einem solch guten Jahr jeweils die Vorauszahlungen für Einkommens- und Gewerbesteuer erhöht wurden. Zusätzlich mussten immer wieder Kostensteigerungen aufgefangen und Investitionen getätigt werden.
Ein großer Teil der Unternehmen hat zwischen 1 und 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann so auf die Einmalzahlung von 9.000 Euro aus dem Rettungsschirm des Bundes und Landes RLP hoffen. Dieser Betrag ist aber leider angesichts der laufenden Kosten und der zu zahlenden Lieferantenrechnungen nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Weitere finanzielle Engpässe können nur über Kredite überwunden werden, die zurückverdient und zurückgezahlt werden müssen. Ob der Staat im Falle eines länger anhaltenden Shutdown mehr tun kann, ist ungewiss.
Wer aber etwas tun kann, sind WIR. WIR WESTERWÄLDER können uns solidarisch zeigen und bevorzugt den heimischen Handel bei unseren anstehenden Einkäufen berücksichtigen. Sofort, bei denen, die einen Lieferdienst anbieten und später bei allen, die nach einer Wiedereröffnung mit vollen Regalen aber leeren Kassen dastehen werden.
Die Initiative WIR WESTERWÄLDER hat mehr als 130 Betriebe mit Lieferservice nach Branchen gelistet – siehe https://www.wir-westerwaelder.de/corona-info-unternehmen-ww
Auf der Website der Westerwald-Touristik findet ihr eine Liste der Gastronomiebetriebe, die Speisen ausliefern – siehe https://www.westerwald.info/mittelgebirge/abhol-und-lieferdienste-in-der-gastronomie.html
Bleiben Sie gesund und kaufen Sie lokal. Im Westerwald.
Der Vorstand des Marktplatz Westerwald e.V.