26/03/2024
Nicht nur wichtig für die wunderbare Kölner Weinwoche! Immer wieder werden gerade im gastronomischen Bereich einzelne Interessen über die der Allgemeinheit und unser aller Gäste gestellt !
Seit 1973 findet die Kölner Weinwoche auf dem Heumarkt statt, traditionell schenken Winzer*innen dort aus und ziehen über 40.000 Besucher*innen jährlich auf ihr wundervolles Event im Sommer.
Nun steht diese Tradition vor dem Aus!
Ein Anwohner der Altstadt hat geklagt, die Weinwoche solle nicht stattfinden zum Schutz der Anwohner*innen.
Schutz der Anwohner*innen? Man darf sich wundern!
12 Tage lang findet ein friedlicher Ausschank statt, es wird keine Musik gespielt und um 22 Uhr schließt die Veranstaltung täglich.
Statt Exzess, den die Altstadt außerhalb dieses Events durchaus öfter erlebt, findet ein fast schon gediegenes Miteinander statt, was von Kölner*innen sehr geschätzt wird und den Tourismus belebt und täglich bis zu 3.500 Besucher*innen auf den Heumarkt lockt und das emissionsfrei und ohne Lärmbelästigung.
Die Stadtverwaltung macht dem Veranstalter keine Hoffnung - selbst ein Lärmgutachten bringe nichts und auch 2025 sei die Veranstaltung an diesem Ort nicht mehr möglich.
Hektisch werden kurzfristige Lösungen gesucht, keine wird den Veranstalter vor Verlusten bewahren.
Verluste, die vermeidbar gewesen wären, hätte man langfristig geplant und das Geschehen rund um die EM im eigenen Land auf dem Schirm gehabt.
Verluste, die auch vermeidbar sind, wenn die Stadt juristische Schritte erwägt und sich schützend vor ein Ereignis stellt, statt mit Betroffenheit zu reagieren.
Die Weinwoche war ein durchweg positives Beispiel für ein sommerliches Event in Köln, was Jung und Alt zusammen bringt. Sie belebt die Altstadt ohne zu schaden, schafft ein positives Bild nach außen und vermittelt die warme Herzlichkeit, mit der wir Kölner*innen uns so gern brüsten.
Wo aber wird genau diese gelebt, wenn hingenommen wird, dass ein einzelner Anwohner sein Recht durchsetzt - auf dem Rücken von bis zu 40.000 Menschen und vor allem auf dem Rücken der Außenwirkung einer Stadt, die eine Metropole sein möchte?
Nach außen könne man fast annehmen, es gäbe eine Seilschaft zwischen den Interessen dieses Anwohners, einer wütenden und lauten Bürgergemeinschaft und der Person, die eine lebendige und positive Stadtentwicklung eigentlich schützen und progressiv nach vorne treiben sollte.
Die positive Nutzung des öffentlichen Raumes, das Voranbringen Kölns als spannender Tourismusstandort und nicht zuletzt das Gestalten einer lebenswerten Stadt für alle Bürger*innen sollte nicht weniger als Chef*innensache sein.
Umso verwunderlich, dass es nicht die Stadtdirektorin selbst ist, die schon langfristig Lösungen angeboten hat, die dem Veranstalter langfristig ermöglicht hätten in diesem EM-Jahr anders zu planen, um einer möglichen Überlastung des Heumarktes entgegenzuwirken.
Umso verwunderlicher, dass auch 2025 bereits abgesagt ist, statt sich für den Erhalt des wertvollen Standortes einzusetzen.
Umso verwunderlicher, dass die Chance von oberster Stelle aktiv vergeben wird, auch dieses Jahr ein positives Licht auf die Altstadt,- DAS Tor zu Köln, zu lenken.
Umso verwunderlicher, dass es nicht die Stadtdirektorin selbst ist, die sich nun einsetzt, statt zum wiederholten Mal den Eindruck zu erwecken, sich von lautem Bürgerbegehren Einzelner lenken zu lassen. (Anmerkung: Wir erinnern uns hierzu kollektiv an einen 11.11. ohne Ausweichflächen trotz eindringlicher Mahnungen, weil ein einzelner Akteur ihr lautstark abriet und bei dem wir alle froh sind, dass nicht mehr passiert ist.)
Umso verwunderlicher, dass nicht die Stadtdirektorin selbst in die Führung geht, um Kölns positive Entwicklung und die schützenswerte touristische Wertschöpfung voranzutreiben.
Für uns ist dies der bekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Nachdem immer mehr kompetente Personen ihr Amt verlassen müssen und das Ordnungsamt seit Monaten wie ein führungsloses Schiff schwimmt, es Skandale um städtische Gelder im Karneval und zweifelhafte Platzvergaben gibt und man statt einer gesunden Kommunikation hauptsächlich durch Streiche wie dem Verbot einer kleinen Kaffeeape auffällt, sehen wir jetzt, wie man angesichts dieses Skandals nur die Hände in den Schoß legt.
Es fehlt uns an Vision und Einsatz, an Zugewandtheit und an Priorisierung eines städtischen Interesses, wirtschaftlich und bürgerlich.
Was ist Köln für eine Metropole, wenn selbst Veranstaltungen ohne jegliche Lärmbelästigung nach 50 Jahren den Platz räumen müssen?
Wer schützt uns vor dieser kleinbürgerlichen Entwicklung und setzt sich ein für die Zukunft der Stadt?
Die Amtszeit der Stadtdirektorin endet Ende 2024, sie aber strebt eine weitere bis zum Renteneintritt an, dabei könnte man nun eine elegante Konsequenz ziehen.
ES IST DRINGEND ZEIT FÜR EINEN WANDEL!
Köln braucht starke Persönlichkeiten, Köln braucht eine Vision, die mehr als Karneval hinter Gittern und Angst vor dem einzelnen, maulenden Bürger ist.
Köln braucht eine starke Führung, Achtung vor der Tradition und Mut zur Innovation.