10/08/2021
Die Pandemie kommt in den 18. Monat und immer wieder grüßt das Murmeltier. Heute dann eine Neuauflage des Treffen der Ministerpräsident:innen und der Kanzlerin. Auch nach dem zweiten Sommer Corona gibt es kein Expertengremium, dass sich ausschließlich und nach allen Regeln der wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte mit der Pandemie auseinandersetzt und gute flächendeckende Lösungen erarbeitet hat.
Stattdessen streitet sich heute bis tief in die Nacht Armin Laschet mit Stephan Weil aus Niedersachsen, Markus Söder aus Bayern oder Manuela Schwesig aus Mecklenburg Vorpommern um die Zukunft unserer Branche. Irrwitzig ist das falsche Wort dafür, einfach weil es schon lange überhaupt nicht mehr witzig ist.
Wir fordern seit einem Jahr ein Expertengremium aus den verschiedensten Bereichen. Für die Gastronomie und auch für Veranstaltungen müssen an diesem Tisch Politik, Wissenschaft, Ökonomen und auch die getroffene Branche selber sitzen. Es müssen die neuesten Studiendaten offen auf den Tisch gelegt werden. Wer infiziert sich wirklich wo? Wie sicher sind Gast- und Veranstaltungsräume, wenn alle getestet sind und eine Mehrheit geimpft? Rechtfertigt das weiterhin teils strenge Massnahmen oder Berufsverbote? Wie sind die Erfahrungen in Ländern die vorher gelockert haben?
Es kann und darf nicht wahr sein, dass sich dort heute 25 Meinungen, Unwissenheit, Parteipolitik und Wahkampftaktik an einen Tisch setzen, wo jetzt schon klar ist dass es ein Desaster wird. Gleichzeitig soll dieses Gremium heute über die Höhe der Hilfen und das weitere Vorgehen mit den zerstörten Regionen in der Eifel entscheiden. Eine Region die massiv von Gastronomie, Hotellerie und dem damit verbundenen Tourismus lebt.
Beide Themen entscheiden dann in der kommenden Nacht übermüdete Menschen, denen sonst in solchen Momenten eine Osterruhe oder andere Merkwürdigkeiten eingefallen sind.
Wir haben sehr ernste Sorge vor diesem Tag.
Hoffen wir trotzdem das Beste.
Foto: dpa