20/10/2019
Whisky Fakt 6
Die Farbe des Whiskys
Whisky hat häufig eine bräunliche, dunkle Färbung, die teilweise an klaren Apfelsaft erinnert. Jedoch gibt es auch Abfüllungen, deren Inhalt fast schwarz ist oder welche, die sehr hell sind. Der Rohbrand eines Whiskys ist dabei immer ein klares Destillat, wird in der Reifezeit (in der EU nach drei Jahren) zu Whisky und erhält mit den Jahren eine immer sattere Farbe. Folglich kann man generell der Aussage zustimmen, dass Whisky mit den Reifejahren kräftiger und dunkler in der Färbung wird.
Viele Brennereien haben sich jedoch dazu entschlossen, bei der Färbung des Whiskys nachzuhelfen. Zumindest offiziell lautet die Argumentation, dass hierdurch Farbunterschiede zwischen den verschiedenen Chargen ausgeglichen werden sollen und damit kein Kunde verunsichert ist, ob die Qualität bei einer helleren Färbung schlechter ist, als bei den dunkleren Chargen zuvor.
Leider sind jedoch auch Abfüller auf dem Markt, die mit einer höheren Zugabe von Farbstoff einen höheren Reifegrad „vortäuschen“.
Als Farbstoff hierbei fungiert Zuckerkulör, welche auch in den Wänden der Eichenfässer auf natürliche Weise vorkommen. Es reichen kleinere Mengen aus, um eine deutliche Färbung zu erreichen, sodass der bitter schmeckende Farbstoff sich nicht herausschmecken lässt. Der gleiche Farbstoff macht übrigens auch Cola dunkel: E150.
Trotzdem können auch ältere Whiskys eine hellere Färbung aufweisen: dadurch, dass bereits durch Whiskyreifung genutzte Fässer wiederbenutzt werden, ist weniger Farbstoff in der Fasswand enthalten und der Whisky wird, trotz teilweise langer Reifezeit, weniger dunkel.
Durch Fässer mit anderen, vorher darin gereiften Alkoholika, wie beispielsweise Sherry, Portwein oder Rotwein kann der Whisky zudem nochmals andere Farben annehmen.
Schönen Abend
Euer Team vom Malt-Whisky.club